Die Fahnenweihe

Im Jahr 1953: die Fahnenweihe. Eines der Kernstücke in der Tradition der Schützenvereine ist die Fahne mit vereinsspezifischem Wappen und den typischen Symbolen. Die Fahne der Friedrichsburger Schützen ziert -wie könnte es anders sein- die alte Kapelle Friedrichsburg. Bis zur Anschaffung des teuren Prachtstückes gab es in den frühen 50er Jahren heftige Diskussionen wie die Chronik belegt. Immerhin mussten damals rund 500 DM in das Aushängeschild des Vereins investiert werden; bedenkt man die damaligen Verhältnisse, war das keineswegs ein finanzieller Pappenstiel. Es wurde sogar diskutiert, das Schützenfest 1952 ausfallen zu lassen, um die Anschaffung tätigen zu können. Dieser Verzicht konnte jedoch verhindert werden.
Die Fahnenweihe fand schließlich im Jahr des 20-jährigen Bestehens am Sonntag, 17. Mai, 1953 statt. Der Festplatz von damals existiert heute nicht mehr: Die Bauten der Stadtwerke stehen an dem Platz, an dem Stadtkämmerer Langweg einst die Vereinsfahne an die Fahnenträger Karl Weller, Willi Kaiser und F.R. Graalmann übergab.

Die erste Zeit lagerte das neue Prachtstück bei Karl Weller, bis später ein ordentlicher Fahnenschrank vom Verein angeschafft wurde. Der Zahn der Zeit nagte in den folgenden Jahren an der Fahne mit dem Vereinsemblem. Mehrmals musste die Fahne überarbeitet und die Struktur wieder verstärkt werden. Für das 50-jährige Jubiläum im Jahr 1983 stand wieder eine Restauration an. „Die damalige Vorstandsfrauen sind die Straßenzüge durchgegangen und haben Spenden von den Mitgliedern eingesammelt“, erzählt Wasiak vom Einsatz der Ehefrauen und ergänzt: „Auch das Geld vom Rosenbinden aus fünf Jahren haben die Frauen gespendet.“ Auch die nächste Überarbeitung ist bereits ins Auge gefasst: Beim 75-jährigen Jubiläum soll die altehrwürdige Fahne wieder in neuem Glanz erstrahlen.