Die Schiessgruppe
Ebenfalls nach dem Krieg wurde auch die Wiederbelebung der Schießgruppe in Angriff genommen. Aufgrund des intensiven Trainings gelang es der Schießmannschaft bereits 1954, einen guten vierten Platz in der Stadtmeisterschaft zu belegen.
Franz Büning errang damals als bester Einzelschütze aller Mannschaften die Goldmedaille.
Schon 1955 fand das Wanderkettenschießen der Vereinigten Schützengesellschaften statt. Am 18. September schafften es Heinz Bäumer, Theodor Peperhove, Paul Beckmann, Martin Häder, Martin Berning und Franz Büning, die begehrte Trophäe
an die Friedrichsburg zu holen. Im Jahr 1958 hatten die Schützen der Friedrichsburg erneut das ruhige Händchen, dass für einen Sieg notwendig ist. Diesmal wurde der Wanderpokal der Stadt Greven geholt.
Nach dem weiteren Höhepunkt wurde es um die Schießgruppe zunehmend ruhiger. Der besonders engagierte Schießsportfreund Herbert Berning blieb jedoch am Ball und holte mit dem Nachwuchs im Jahr 1975 die Wanderkette. 1970 hatten sich
zudem acht junge Frauen zu einer Damenmannschaft zusammengeschlossen, die fünf Jahre später für einen Doppelerfolg an der Friedrichsburg sorgten: Sie holten zum zweiten Mal die Wanderkette.
Unter Trainer Dieter Röwemeier (der selbst Stadtmeister in der Einzelwertung 1979 wurde) schossen sich damals Hanni Kortemeier, Helga Berning, Helga Remke, Renate Liebrecht, Gertrud Verspohl, Maria Brockmann, Monika Holtgrefe und
Rita Röwemeier an die Spitze von insgesamt 20 Damenteams. Schon damals sprach man von einem „Bilderbuchschießen“. Einen Bilderbuchtreffer landete noch im vergangenen Jahr Katja Ruwe mit dem „Schuss des Jahres“. Ruwe hatte den am
besten in der Mitte platzierten Schuss abgegeben — von immerhin 170 Scheiben hatte sie die beste.
Ein Herrenteam existiert heute nicht — und das schon seit Jahren. „Es ist sehr schwer, eine Truppe zusammen zu bekommen“, klagt Michael Scheidgen, „Alleine zehn aktive Schützen sind in anderen Gruppen /Vereinen eingespannt.“ Zwar
gebe es momentan sage und schreibe zwei Damenteams mit je acht Schützinnen, aber eine Herrengruppe sei nur „in Planung“, so Scheidgen. Schwierig sei die Neugründung vor Allem, weil ein neues Team nicht direkt in einer hohen Klasse
starten kann, auch wenn die Qualifikation durchaus vorhanden ist. Das bedeute viele Saisons und damit viele Jahre, bis in hohe Klassen aufgestiegen werden könne, laut Scheidgen nicht gerade attraktiv.
Ein weiterer Hinderungsgrund ist das Geld. „Das Schießen ist ein kostenintensiver Sport, denn allein ein Gewehr kostet rund 1500 EUR; hinzu kommen laufende Kosten“, erzählt Scheidgen. Hier ist wieder Herbert Berning lobend zu erwähnen,
der mit privaten Mitteln und zusätzlicher Initiative anderer Schießsportfreunde, das Vereinsgewehr neu aufrüstete.
Trotzdem ist die Begeisterung für den Schießsport in Greven ungebrochen. Auch die Friedrichsburger Sportschützen sind recht zufrieden. „Im Kleinkaliber-Bereich läuft es im Moment absolut Spitze“, freut sich Scheidgen, „Und das in
einem Sport, der wirklich schwierig ist.“
Trotz der von Michael Scheidgen beklagten „verliehenen Schützen“ („Alleine zehn aktive Schützen sind in anderen Gruppen /Vereinen eingespannt.“) geht seit der Saison 2003 wieder ein Herrenteam der Friedrichsburger in der Stadtmeisterschaft
an den Start. Somit haben die Friedrichsburger es geschafft momentan mit sage und schreibe zwei Damenteams mit je acht Schützinnen, und einer Herrenmannschaft mit 9 Schützen zur Stadtmeisterschaft 2003 im Kleinkaliberschießen zu
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