Der Spielmannszug

Sein 35. Jubiläum feierte der Spielmannszug Friedrichsburg in 2001.

Bestrebungen, einen vereinseigenen Spielmannszug auf die Beine zu stellen, gab es bereits 1953. Auf der Generalversammlung des Schützenvereins im Januar 1954 präsentierte sich eine Gruppe von Spielleuten unter der Leitung von Tambourmajor Josef Kerpen.

Dieser Vorläufer des Spielmannszuges löste sich jedoch sehr bald wieder auf. Mit der Wahl Bernhard Noltes zum 1. Vorsitzenden des Schützenvereins Friedrichsburg im Jahre 1963 wurde das Thema Spielmannszug wieder aufgegriffen. Bernhard Nolte darf als der Initiator bezeichnet werden, der die Gründung des Spielmannszuges erst möglich gemacht hat. Auf Versammlungen, Karnevals- und Schützenfesten sowie bei jede sich bietenden Gelegenheit animierte er die Friedrichsburger zu Geldspenden, um Instrumente beschaffen zu können.

Tatkräftig unterstützt wurde er dabei von seinen Vorstandskollegen. Beim Frühschoppen des Schützenfestmontag 1965 wurde die Wiederbegründung des Spielmannszuges beschlossen. Sechs Vereinsmitglieder, die bereits in anderen Musikzügen mitgewirkt hatten, stellten sich spontan als Spielleute zur Verfügung.

1966 konnten die ersten Uniformen und Instrumente beschafft werden. Im selben Jahr erfolgt der erste öffentliche Auftritt unter der Stabführung von Herbert Berning zum Schützenfest der Friedrichsburger. In den Folgejahren erlebte der Spielmannszug manche Höhen und Tiefen. Unter den Tambourmajoren Herbert Berning, Hermann „Bubi“ Kattenbaum, Albert Schürhaus, Günter Brockhaus und Ludger Eckermann schwankte die Zahl der aktiven Mitglieder stets zwischen 20 und 25.

In den 80er Jahren geriet der Spielmannszug in eine Krise, von der auch andere Musikzüge betroffen waren. Die Jugendlichen wandten sich anderen Interessen zu, etliche der älteren Spielleute hörten auf, so dass akuter Personalmangel herrschte. Glücklicherweise hielt der „harte Kern“ der Truppe zusammen und verhinderte eine Auflösung des Spielmannszuges.

1988 übernahm Heinz Wällering die Stabführung und führte den Spielmannszug in wenigen Monaten aus der Talsohle heraus. Seine Erfahrungen, die er seinerzeit als Leiter eines Jugendspielmannszuges gesammelt hatte, kamen ihm hierbei zu Gute. Er verstand es, Jugendliche anzusprechen, ihr Interesse zu wecken und sie in den Spielmannszug zu integrieren. Wällerings Verdienst ist es, dass die Gesamtstärke des Spielmannszuges Friedrichsburg zurzeit 34 Aktive umfasst, von denen sechs noch in der Ausbildung sind.

Im vergangenen Jahr hat das Üben noch vorwiegend in der Vereinsgaststätte „Zum Wasserturm“ stattgefunden, aber ab diesem Sommer hat der Verein die Möglichkeit, die Räume der Marien-Hauptschule zu nutzen. Hier können mehrere Räume verschiedener Stimmen genutzt werden. Geprobt wird jeden Montag von 19 bis 21 Uhr. Alle vier Wochen sonntags findet ein gemeinsames Üben in der Vereinsgaststätte statt, in der an den anderen Sonntagen die sechs Anfänger unter der Leitung von Frank Scholz eine fachlich qualifizierte Ausbildung erhalten.

Gelernt wird hier nicht nur das gemeinsame Spiel, sondern auch die Notenlehre und die musikalische Harmonie. Natürlich kommt in einem Spielmannszug auch der gemütliche Teil nicht zu kurz. So werden unter anderem Karnevalsfeste, Familienausflüge und eigene Schützenfeste gefeiert.